Klima und Krankheit

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Klima und Krankheit – ein Zusammenhang der es noch nicht in die Populärkultur geschafft hat. Wissenschaftlich ist das Thema seit Jahren im Fokus, die geographische Ausbreitung von tropischen Krankheiten und emporschnellende Todeszahlen bei Hitzewellen schaffen es sogar bisweilen kurz in die Schlagzeilen.

Als wir für unseren Themenabend „Klima und Krankheit“ einen passenden Film suchten, fanden wir viel über die beiden einzelnen Themen isoliert, aber kein Spielfilm wollte/konnte beides so richtig zusammenbringen. Die grüne Lunge unseres Planeten, der Amazonasregenwald stand für uns letztlich als Sinnbild für die globale Gesundheit. Wenn dieser Kipppunkt erreicht wird, kollabiert unsere Atmosphäre und der Menschheit geht wortwörtlich die Luft aus. Die Ursachen für die anhaltende Zerstörung des Regenwaldes wurden im Film „We are the Guardians“ sichtbar gemacht. Aber auch der Widerstand der indigenen Aktivist*innen, die sich als Teil dieses Ökosystems begreifen und sich dem schier aussichtlosen Kampf gegen die globale Gier nach Tropenholz, Rindfleisch und Land stellen. Auf der anderen Seite steht ein verarmter Holzfäller, der den illegalen Interessen seiner mächtigen Auftragsgeber dient. Exemplarisch wird der Konflikt zwischen den Waldbewohnern und der Agrarlobby portraitiert, ein ungleicher Kampf mit einer politischen Lösung. Trotz der deprimierenden Realität der Regenwaldzerstörung, siegt die Hoffnung auf einen ressourcenschonenden Umgang mit dem Urwald im Amazonasgebiet.

Etwa 50 Menschen besuchten am 7. März unsere Veranstaltung und diskutierten mit unseren Podiumssprecherinnen, Carolina Osorio Rogelis (Koordinatorin Partnerschaft Vorarlberg-Chocó – Klimabündnis), Sophia Hagleitner (Aktivistin Fridays for Future) & Marlene Brettenhofer (Projektleiterin aks Gesundheit). Frau Rogelis hob die globale Bedeutung südamerikanischer Urwälder in den Vordergrund und betonte die Wichtigkeit ökologische Zusammenhänge mitzudenken und den Mensch nicht länger getrennt von seiner Umwelt zu sehen, sondern als Teil davon. Sophia H. erzählte aus der Arbeit von Fridays for Future, von den ökologischen Forderungen, die in Vorarlberg und in ganz Österreich aktuell behandelt werden – zum Beispiel der Schutz und die Renaturierung von Mooren. Die Projektleiterin bei aks Gesundheit erzählte über die sogenannten Co-benefits, also Maßnahmen, die sowohl dem Klima als auch unserer Gesundheit zugutekommen. Sie stellte aber auch die Widersprüchlichkeit des Gesundheitssystems in der Klimakrise ins Zentrum ihrer Ausführungen. Auf der einen Seite kommen sehr große Herausforderungen auf die weitgehend unvorbereitete Gesundheitsversorgung hinzu, auf der anderen Seite treiben die beachtlichen Emissionen des Gesundheitssektors den Klimawandel weiter voran.

Hier auf unserer Website freuen wir uns auch über ein Statement zum Film und eine lokale Perspektive von Thomas Bauer, der seit fast 30 Jahren in Brasilien lebt.

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